Preview
16.09.2018 – Sommelierabend mit Willi Schlögl & Johannes Schellhorn
19.10.2018 – Weingut Le Soula, Roussillion, Frankreich
22.11.2018 – Eisenberg @ Grapes mit den Weingütern Wachter-Wiesler, Straka und Schützenhof, Burgenland, Österreich
14.12.2018 – Weingut Foradori, Trentino, Italien
6 Fragen an … Aurelia & Franz
Was war die verrückteste Sache, die Ihr beim Weinherstellen ausprobiert habt?
Franz: Woran ich mich gerne erinnere sind die Schafe und Kühe im Weinberg. Beide haben wir im Winter genutzt um Unkräuter in den Griff zu bekommen. Andere einprägsame Erlebnisse sind wahrscheinlich zum einen die traditionelle Erzeugung eines Portweins (mit Traubenstampfen) oder das Brennen eines Whiskys mit Getreide aus Schottland.
Aurelia: Wenn der Sponti durchgären soll, wird Frau durchaus kreativ..! An der wilden Natur des Spontis haben sich schon viele versucht – Mein Fass sah definitiv sehr modisch aus.. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Was macht Ihr anders als alle anderen?
Franz: Ich mache mir immer konkrete Gedanken zu den jeweiligen Jahren. Wichtig für mich ist, dass die Arbeiten nicht automatisiert passieren. Mein Plan ist flexibel und passt sich in jedem Jahr den Bedingungen an.
Aurelia: Mein Vater hat bereits 1977 beschlossen, unseren Weinbau auf ökologischen Anbau umzustellen. Seit über 25 Jahren sind wir ökologisch zertifiziert – das ist wirklich besonders! Und ich freue mich natürlich sehr, auf solch großartigen Böden nun die Weine ausbauen zu dürfen!
Warum gerade Wein und nicht Schnaps?
Na: Wein macht schön, Schnaps macht derb!
Was war euer schönstes Weinerlebnis bis jetzt?
Wein verbindet – das haben wir schnell gemerkt… Immerhin haben wir uns auf der Prowein kennengelernt. 😉
Jetzt genießen wir es, gemeinsam neue, aufregende und beeindruckende Weinregionen zu entdecken, so beispielsweise Neuseeland und Südafrika, aber auch die traditionellen Anbaugebiete wie Frankreich, Italien und Spanien. Dabei hat sich ein Ritual entwickelt: Immer (mindestens) eine Flasche Winzersekt köpfen!
Wie würdet Ihr die Veränderungen im Weinbau der letzten 10 Jahre sehen?
Franz: Die meisten Regionen in Deutschland und Österreich liefern mittlerweile super Qualitäten ab und das in jedem Jahr. Der Klimawandel, von dem der deutsche Weinbau profitiert hat, setzt den Südeuropäern mächtig zu. Alles in allem haben wir eine super Ausgangssituation. Woran noch viele Betriebe arbeiten sollten ist ihre Nachhaltigkeit.
Aurelia: Seit 3 Jahren bin ich jetzt im Weingut dabei und habe schon verrücktes Wetter erlebt, die starken Schwankungen werden immer extremer. Viel Zeit im Weinberg ermöglicht uns aber stets wieder vielfältige Möglichkeiten um auch aus den Jahrgängen wieder das Beste herauszukitzeln!
4, 5, 6 Gläser Wein und du … ?
Franz: Nüchtern zu schüchtern, voll zu toll!
Aurelia: … pilgere dann schonmal in die Schatzkammer! Gereiftes muss her.
WEINGUT Wehrheim
Franz Wehrheim denkt gerne an seine Jugend und an seine erste Weinlese zurück, bei der er seinen Eltern helfen durfte. Wein spielte einfach schon immer eine große Rolle in seinem Leben, denn schon als kleines Kind stapfte er durch den Weinberg. Früh entwickelte er Präferenzen, in welchen Weinbergen er gerne die Trauben las und in welchen eher weniger. Heute ist Franz Wehrheim eher ein Kellerkind, denn dort hält er sich besonders gerne auf. „Im Keller gibt es immer viel Aktion und Reaktion, das macht die Arbeit so interessant.“, erklärt der Junge Winzer.
Heute arbeiten drei Generationen unter einem Dach und das, wie man sieht, mit viel Erfolg! Vom 90-Jährigen Großvater Heinz bis zum Enkel Franz, alle helfen leidenschaftlich mit. Zusammen setzen sie sich für den heute 18 Hektar großen Betrieb ein, welcher seit 1920 von der Familie geführt wird. Da der Betrieb vorher in Mischbetrieb war, dauerte es seine Zeit, bis dieser umgestellt wurde. Fortan konzentrierte sich die Familie nur auf Weinanbau. In den 1940er Jahren begann die Familie Wehrheim Wein in Flaschen abzufüllen und seit 1984 leitet Karl-Heinz Wehrheim das Weingut und zeigt sich auch für den heutigen Namen verantwortlich. Der Doktortitel stammt von seinem Vater Heinz Wehrheim, der auch mit über 90 mehr als aktiv im Unternehmen tätig ist. „Das Weinmachen ist bei uns ein Gemeinschaftsprojekt, in der drei Generationen konstruktiv ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen“, so die Familie.
Der junge Nachwuchswinzer ist Jahrgang 1987 und studierte zunächst BWL. „Ich hatte schon immer viel Respekt vor der guten Arbeit meines Vaters. Aber die Liebe zum Weinbau muss man ganz alleine finden und nicht auf Grund von Tradition oder Familiendruck. Dass ich zunächst BWL studiert habe, war meine Art, was eigenes zu machen.“ Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre entschied er sich dann aber noch für ein duales Studium in Neustadt, das eine Winzerlehre mit dem Önologie-Studium verband.
Als einer der ersten deutschen Winzer begann der Vater von Karl-Heinz Wehrheim im Jahr 1999 seine Weine nach dem Terroir auszubauen. Hier wachsen nun Rieslinge auf Buntsandsteinverwitterungsboden, auf Muschelkalk, Rotliegend und Keuper-Boden. Die berühmtesten Lagen von Dr. Wehrheim sind der Rosenberg, der Mandelberg und der Kastanienbusch.
40 % Riesling, 35 % Weißburgunder und Grauburgunder, sowie 15 % Spätburgunder und Chardonnay. Über den Rest der Fläche verteilen sich noch kleinere Anteile von Muskateller, St. Laurent, Merlot und Cabernet Sauvignon.
In einem Weinführer von 2012 steht geschrieben: „Die Stärken des Weingutes, das seit Jahren zu den Spitzenbetrieben in der Südpfalz zählt, liegen nicht nur bei den Rieslingen. Sie verstehen es auch trefflich mit den weißen Burgundern umzugehen.“ Und so freut sich das Weingut über vier Sterne!
WEINGUT Hamm
Karl-Heinz Hamm genießt täglich die Herausforderung mit vollem Verantwortungsbewusstsein! Seine Lebensaufgabe: -Das Weingut Hamm, welches in dritter Generation im Familienbesitz ist, aufrecht zu erhalten! Fünf Jahrhunderte fügen das Gutshaus und barocke Patrizierhaus zum heutigen Ökologischen Weingut zusammen.
Im Weinberg setzt Karl-Heinz Hamm auf pflanzliche Mittel, er fördert gezielt Nützlinge gegen Schadinsekten, um das natürliche Gleichgewicht zu erhalten. Er begrünt oder bearbeitet bewusster den Boden um die Pflanze zu schützen.
Dadurch ist der Zyklus seiner Reben, sprich die Vegetation viel harmonischer. Seine Trauben werden reifer und die Qualitätssteigerung der Säfte ist eindeutig.
Die Hamm-Weine sind herrlich fruchtig und mineralisch – Sie haben ein besseres Gleichgewicht und eine Vielfalt an Aromen.
Karl-Heinz Hamm hat schon im Weinbaustudium deutlich Stellung zum Thema Umweltschutz bezogen. Nicht nur aus moralischen Gründen, sondern auch aus Qualitätsgründen! Seit dem Jahr 1977 setzt er dies auch erfolgreich um!
Nach nur 3 Jahren ökologischem Weinanbauentwickelten sich die Weinreben im Dachsberg gesünder. Dies merkte Karl-Heinz schnell, denn die Reben entwickelten ein kräftiges Grün. So konnte er die Traubenreife schnell ausschöpfen und die Trauben waren bestens geeignet! Hamms Geheimtipp: Die Qualität beginnt im Anbaugebiet, in der Lage und dem ökologischen Ausbau, dann übernimmt das Können des Winzers den letzten Schliff im Keller! „Hier werden unsere Weine zu Hamm-Persönlichkeiten“, so der Winzer.
7 ha Weinbaufläche sind zu 90% mit Riesling bestockt, die verbleibenden 10% mit Spätburgunder. Mit dem Gespür für den richtigen Augenblick wird reifes, gesundes Traubengut bis hin zur Edelfäule per Hand gelesen. Hierbei wird grundsätzlich die Eigenart der Weine (basierend auf dem Terroir, der Rebesorte und dem Jahrgang) gefördert.
Eine nachhaltig, melodische Sinnenvermischung von über 55 Jahre alten Reben, in schillernd, brokater Eleganz und kargem Boden. „Je älter der Rebstock, desto ausgeprägter ist sein Wurzelnetz. Deshalb sind die Weine nicht nur von hohen Mostgewichten und dichterem Geschmack geprägt, sondern auch konzentrierter an wertvollen Inhaltsstoffen und Aromen”.